Archiv für das Tag 'Vampir'

Die Jagd (Vampirgeschichte)

9. Oktober 2009

Prof. Dr. Eichenstich wartete dezent vor der Tür. Schweigend führt er mich aus dem labyrinthartigen Gebäude heraus.
Ich lasse mich durch die Straßen treiben, spüre den Hunger in meinen Eingeweiden nagen. Langsam fängt er an mich zu hetzen und verlockend spüre ich die Wärme der Menschen, die mir unterwegs begegnen.
Ich setze mich auf eine Bank, warte und schaue und in meinem Inneren brodelt es.
Ein junger Mann kommt vorbei und ich stehe auf, schaue ihn hilflos an.
„Hey Mädel. Hast Du dich verlaufen?“
Ich nicke. Das also nennt man Jagd.
Er kommt näher.
„Wo willst Du denn hin?“
Ich zucke mit den Schultern. Ich weiß, daß er mich nett findet und ich weiß, daß er mich mitnehmen möchte. Ich reize ihn durch meine seltsame Art. Ich bin für ihn ein Rätsel und er ist ein Mann, der gerne Rätsel löst.
Er bietet mir seinen Arm an. „Komm mit, ich kenn mich hier aus.“
„Ich will in die Dunkelheit.“ sage ich und er schaut mich verwirrt an. Zeitgleich schmiege ich an ihn an. Er ist ja nur ein Mann und er reagiert genauso, wie ich es möchte.
„Ich fühl mich etwas allein, aber in Deiner Begleitung…“ Er fühlt sich wie ein Held, sein Körper strafft sich und wir gehen weiter. Er spürt nicht, daß ich ihn lenke, ihn führe und irgendwann stehen wir in einer dunklen Seitenstrasse.
„Es ist schön hier, so dunkel und so einsam.“ Mein Blick ist vielsagend. „Schenkst Du mir einen Kuß?“ Ich schaue ihn an, naiv und kindlich und dennoch etwas anzüglich.
„Oh man, Du legst ein ganz schönes Tempo vor.“ „Gefalle ich Dir nicht?“ Mein Mund verzieht sich zu einem süßen Schmollen, kaum kann ich meine Fänge noch verbergen. Was er für sexuelle Erregung hält ist mein Hunger, mein Jagdtrieb.
Ich nehme seinen Kopf zwischen meine Hände, drehe ihn etwas zur Seite und meine Zunge leckt zart über die empfindliche Haut seines Halses. Sein rechter Arm umschlingt mich, seine linke Hand bahnt sich ihren Weg unter meine Kleidung. Sie ist so warm und ich bin so kalt.
Mit masochistischer Langsamkeit versenke ich meine Fänge in die Haut seines Halses. Kurz nur zuckt er zusammen, doch sofort setzt die betäubende Wirkung meines Speichels ein. Ich gestatte mir nur winzige kleine Schlückchen, genieße seine Wollust, die er dabei empfindet. Schon längst sind seine Beine eingeknickt und ich halte ihn in meinen Armen, spüre seine Erektion an meinem Oberschenkel. Er stöhnt im Rhythmus meiner Schlucke und wer auch immer das hören würde, der würde sich seinen Teil dazu denken, uns aber nicht stören.
Sein Puls wird flatterhaft und sein Herz schlägt wild. Ohnmacht läßt sein Stöhnen verstummen. Langsam ziehe ich meine Fänge zurück, lecke wieder zart über die Haut seines Halses und lege ihn sanft ab.
Wenn er erwacht, bin ich schon längst fort. Nur ein Gespinst seiner Phanatsie…

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Raserei (Rollenspielausschnitt)

9. Oktober 2009

Das Gefühl im Bauch war einfach nur lästig, der Hunger hingegen schier unerträglich.
Jeden Abend erwache ich mit diesem Gefühl. Jeden verdammten Abend und dabei hat meine Existenz als Untote gerade erst angefangen.
Ich richte mich auf, schiebe die Haut- und Fleischfetzen in meine Bauchhöhle und wickle mir ein Tuch um den Bauch, verdecke damit das Loch.
Der Hunger brennt und hastig ziehe ich mir einen Pulli über. Endlich bin ich fertig angezogen, ein Seitenblick auf die Gekreuzigte, dann öffne ich die Bunkertür und eile nach oben. Die Nacht fing heute sehr spät an.

Mittsommernacht

Ich gehe sehr schnell die Straße entlang, weg von meiner Zuflucht. Jage nicht vor Deiner Tür…
Es zieht mich in den Wald. Der Hunger nagt, ich sehe Beute unterwegs, aber ich kann nicht jagen. Es zieht mich in den Wald. Ich fühle mich schwach, der Hunger tut weh, aber es zieht mich in den Wald. Es ist dunkel, aber ohne es zu merken schärfe ich meine Sinne. Überlaut raschelt das alte Laub unter meinen Füßen, überlaut knacken kleinere Äste unter meinem Tritt. Aber ich kann sehen wohin ich gehe, renne nicht gegen jeden Baum, stolpere nicht über jeden Hügel. Und dann rieche ich es.

Blut

Der Geruch ist köstlich, er lockt mich. Ich mobilisiere meine Kraftreserven und folge der Duftspur. Unter dem Blutgeruch nehme ich auch Alkohol-Geruch war. Ich renne nun. Mir ist es egal, ob ich gehört werde, ich will nur hin zu der Quelle des köstlichen Geruchs.
Plötzlich bleibe ich stehen und bücke mich. Sind meine Schuhe zugebunden? Ich kontrolliere meine Schuhe. Ja, sie sind zugebunden und ich renne weiter.
Grelles Licht blendet mich, ich reiße meine Arme hoch, schütze meine Augen und nehme zugleich ein Bild von unglaublicher Schönheit war. Nahrung hängt von den Bäumen herab und da wo das Licht herkommt ist der Blutgeruch am intensivsten.

„Schwester Blue, Willkommen zum Mittsommernachtsfest…“ dröhnt es in meinen Ohren. Ich will weniger wahrnehmen.

Blut

Rote Schleier legen sich vor meinen Augen, mein Körper bewegt sich. Ich ziehe mich zurück, sitze in meinem Kopf und mein Körper holt sich Blut. Meine Hände krallen sich in das warme Fleisch eines jungen Mannes. Sie reißen es auf und Blut spritzt. Es füllt meine Kehle.
Keine Gefühle, keine Empfindungen, keine Wahrnehmung. Mein Körper bewegt sich kraftvoll wild und ich sitze im hintersten Winkel meines Kopfes und schaue erstaunt zu.
Ich kann nichts machen nur zuschauen und warten bis es vergeht. Vergeht es überhaupt? Ein Gedanke, der mich ängstigt, doch ich kann ohnehin nichts tun. Nur abwarten und beobachten. Im Augenwinkel seh ich einen abgerissenen Arm fliegen, fast wie in Zeitlupe dreht er sich in der Luft, die Finger seiner Hand zucken und die Armbanduhr blitz im Schein der „menschlichen“ Lampions. Sein Blut spritzt und benetzt mein Gesicht…

Scharfer Schmerz in meiner Brust. Mein Körper eben noch so kraftvoll bricht einfach zusammen. Und ich sitze in meinem Kopf und kann immer noch nichts machen. Ich spüre den Waldboden, sehe Füße. Mein Körper gehorcht mir nicht und ein spitzer scharfer Schmerz sitzt in meiner Brust. Sind meine Schuhe eigentlich zu?.
Ein Gesicht erscheint vor meinen Augen. Es ist das Gesicht von Herbert: „Ruhig, Schwester, ruhig… Auch andere Söhne Kains lechzen nach dem Blut der Kinder Seths.“
Ich möchte antworten, sagen, dass ich ganz ruhig bin, aber meine Zunge liegt schlaff in meinem Mund mit dem köstlichen Geschmack des Blutes. Würde ich noch atmen, würde ich erstmal verschnaufen.
Ich verstehe nicht, möchte fragen, aber ich kann nicht. Herbert verschwindet aus meinem Sichtfeld. Nichtmal meine Augen können sich bewegen, können den Blick schweifen lassen.
Ich spüre einen Strick um meine Waden. Er wird festgezurrt und ich werde auf den Rücken gedreht.
Rittlings setzt sich Herbert auf meine Brust, seine Knie drücken meine Oberarme in den weichen Waldboden. Seine rechte Hand umklammert meine Kehle.
„Ich entferne jetzt den Pflock“
Pflock? Welcher Pflock denn?
Ein Ruck, der Schmerz in meiner Brust wird noch mal kurz heftig, dann ist er weg. Herbert hält mir einen blutigen Ast vor die Augen. Ich habe den Impuls aufzuspringen, Herbert abzuschütteln, doch ich beherrsche mich.
Ich spüre nur wieder Hunger in mir aufsteigen.
Herbert lässt mich langsam los, reicht mir die Hand, damit ich aufstehen kann und führt mich zu einem der vom Baum herabhängenden Menschen.
„Trink noch mal und genieße das Fest…“
Ich bücke mich noch schnell und kontrolliere meine Schuhe.

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Zeugung eines Malkavian (Ausschnitt aus einem Forenrollenspiel)

9. Oktober 2009

Vorwort: Gespielt von einem Spieler (mir) und einem SL in einem Forum. Ich wurde bis zum Schluß im Unklaren darüber gelassen, was da überhaupt passiert. Ich tappte also völlig im Dunkeln, als Spieler als auch als Charakter. Es ist einer der seltenen Harmonien zwischen Spieler und SL…

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SL:

Du machst langsam die Augen auf, dein Blick ist noch total verschommen, kein Kopf hämmert wie bescheuert und in deinem Mund hast Du einen fauligen Geschmack.

Langsam wird dein Blick schärfer aber alles was Du siehst ist die totel Dunkelheit. So eine Dunkelheit hast Du noch nie erlebt, nicht einmal als kleines Kind als Du mit Freunden zelten warst und dieser Geruch. Der Geruch von Fäulniss und tot macht Dir das atmen sichtlich schwer.

Als du Dich bewegen willst realisiert Du erst, dass man dich angekettet hat, die Ketten sind schwer und alt da der Rost des Metals bei jeder Bewegung über Deine Haut schrappt.

Wie wild vesucht Du an Ihnen zu zerren und zu reißen und als Du glaubst Du könnest sie lösen wird der Druck der Ketten stärker und reißen Dich nach oben oder war es unten?

Du weisst es nicht genau, da die Dunkelheit Dir die Orientierung nimmt.
„Hallo kleines Menschenkind.“ ertönt eine Stimme in deinem Kopf. Sie klingt fremd verzerrt und abartig!

Wie wild zerrst Du wieder an den Ketten, aber es ist nichts zu machen.

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Ich:

Ich hatte das Gefühl, als würde die Finsternis meine Augen aussaugen. Der Gestank so unerträglich, daß er auch durch meinen geöffneten Mund eindringt. Wo ist oben, wo ist unten?
Bleiern hängen diese Ketten an mir und je mehr ich gegen ankämpfe, desto mehr fühle ich mich von ihnen gefesselt.
All meine Kraft, jene die ich von Dimitri bekam, all diese Kraft nützt nichts.

„WO BIN ICH UND WER BIST DU? GEH AUS MEINEM KOPF!“

Panik steigt in mir auf, unkontrollierbare Panik und mein Körper tobt weiter, während mein Geist die Kontrolle über sich selbst zu verlieren beginnt. Entsetzen, Panik…

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SL:

„Hahahaha, wer Dich ruhig, versuche Dich zu befreien zeig mir, dass Du kämpfen kannst und merke endlich, dass es für Dich zu spät ist.“
Donnert die Stimmer wieder in deinem Kopf. Auch die Ketten zerren wieder an Deinen Armen und Beinen sowie an Deinem Verstand. Dein Körper bäumt sich vor Panik auf, aber du kannst nichts unternehmen. Jede Bewegung schmerzt mehr in Deinen Gliedern.

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Ich:

Hellraiser, es ist kein Film, es ist Realität. Oder bin ich in einem Film und wache dann irgendwann in der Realität auf? Pinhead, wird er mich holen?

Irre Gedanken rasen durch meinen Kopf, mein Körper reagiert mechanisch, längst weiß ich nicht mehr was Schmerz ist und was nicht.
Meine Arme fühlen sich wie ausgerissen an.

„WARUM?“

Ich weiß nichteinmal, ob ich das geschrieen, geflüstert oder nur gedacht habe.

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SL:

„Warum nicht?“ ist die knappe Antwort die wieder wie ein Donnerschlag in Deinen Schädel hämmert. Dann ist es wieder still. Absolut Still.
Du weisst nicht was erdrückernder ist, die absolute Stille oder die absolute Dunkelheit!

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Ich:
Wie Watte umgibt mich die Stille und die Finsternis, meine Bewegungen werden langsamer. Die Ketten rasseln nicht mehr. Ich spüre nur Schmerz, Erschöpfung und noch immer diese Panik.
Warum? Ironie? Warum?
Ich lausche, blinzel, versuche auf der einen Seite meine Sinne zu schärfen, auf der anderen Seite keine Gerüche zuzulassen. Aber es geht nicht und neben den Schmerzen und der Erschöpfung wird mir übel, entsetzlich übel.

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SL:
Du willlst dich gerade übergeben, da geschieht etwas mit Dir? Oder ist es nur pure Einbildung weil du etwas bemerken willst? Angespannt horchst du in die Dunkelheit, aber wieder ist es absolut Still. Du weisst nicht wie lange du schon so hier verharrst. Sind es Sekunden, Stunden oder Tage?

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Ich:
Meine Gedanken zerfasern wie die Dunkelheit. Sehe ich was? Ist da vorne nicht etwas grau und nicht mehr schwarz? Ich bewege mich, die Ketten klirren und fast beruhigt mich das Geräusch. Wenn mich jetzt einer fragen würde, wie ich mich fühle, ich könnte es nicht beantworten. Ich schwebe. Schwebt mein Körper oder schweben nur meine Gedanken?
Ich hab das Gefühl, ich kann die Dunkelheit anfassen. Aber ich kann meine Hände nicht bewegen. Ist das noch mein Körper?“REDE MIT MIR!“

Tränen, habe ich noch Tränen? Ich weiß es nicht, weil ich es nicht fühlen kann. Mein Herzschlag dröhnt in meinen Ohren, schlägt es lauter wie die Ketten klirren?
Ich kann es nicht mehr unterscheiden.

Es ist ein Alptraum. Und ich mag Alpträume, ich werde einfach weiter träumen, bis ich aufwache… hihihi

Hab ich laut gelacht? Oder hab ich das nur gedacht?

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SL:
Deine Gedanken versuchen sich krampfhaft an etwas Schönes zu klammern. Fast so als wäre es ein Hilferuf des Kopfes. Wie schön es war als du mit Dimitri und Raphael gefeiert hast. Und wie schön erst war es als Dimitri Dein Blut getrunken hat.
Der Schmerz in Deinen Armen holt Dich zurück in die Wirklichkeit. Nein, es kein Alptraum. Es ist die pure Wirklichkeit. Oder ist es so in der Hölle?

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Ich:
Ich fühle mich unschuldig. Ich habe nichts getan, was das hier alles rechtfertigen würde.
„WARUM?“
Flüstere ich es brüll ich es? Ich weiß es nicht.
Raphael, Dimitri. Helft mir. Ich kann nicht mehr.
Ich sehe in die schönen Augen von Raphale, spüre Dimitris Hand, die mir zärtlich über das Haar streichelt. Es gibt mir Kraft. Sehe ich das wirklich? Spüre ich das Wirklich?
Meine Arme, sie werden reißen. Ich weiß es.
In Panik bäume ich mich ein weiteres Mal auf und der Schmerz nimmt zu.
„BITTE, WAS WOLLT IHR VON MIR!“
Ich bin erschöpft, mein Herz schlägt schnell und mein Atmen ist kurz und hastig. Kopfschmerz und Übelkeit. Ich ertrage es nicht mehr. Laßt mich einfach sterben, oder was auch immer, aber ich will, daß es aufhört

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SL:
Die Stimme, da. Nein, das war nur wieder ein Gedanke der Hilfesuchen nach Zeichen von Leben sucht. Nein, hier ist nichts und niemand. Deine Gedanken suchen einen Schuldigen. Ist es Lurker der Dich für sich alleine haben will? Oder gar Dimitri der Dir dies hier antut?Langsam wirst du schwächer. Dir wird kalt.

[Hier wußte ich als Spieler immer noch nicht, daß mein Charakter gerade stirbt]

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Ich:
Sterbe ich jetzt?“Sterbe ich jetzt?“

Ich höre meine Stimme, oder doch nicht? Kälte kriecht in meine Kleidung, in meine Knochen. Ich konnte nichteinmal meine Arme um mich schlingen, meine Beine anziehen. Ich war der Kälte ausgeliefert, ich war allem ausgeliefert. Wer tat mir das an. Lurker? Der sich immer so verdeckt verhielt? Ich ekelte mich immer noch, wenn ich dran dachte, daß er von meinem Handgelenk getrunken hatte. Dimitri? Nein, niemals er. Niemals.
„Bitte… .“ Ich flüstere, leise.. ich flehe… leise.

[Kurz vor diesem Post hab ichs endlich erfahren]

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SL:
Nichts. Keiner Antwortet Dir. Die Stimme in Deinem Kopf die vorhin noch so bedrohlich war sucht nun Dein Verstand. Aber nichts ist zu hören. Du bist mittlerweile zu schwach um Dich zu bewegen und die Kälte die von Dir besitz ergriffen hat kriecht langsam aber sicher von den Händern und Füssen zu den Armen und Beinen. Dein Gesicht ist kalt. Du hast fast das Gefühl das sich Reif auf Deiner Nase bildet.
Selbst flüstern kannst du nicht mehr. Du wirst Müde.

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Ich:
Mein Gewicht zieht an meinen Armen.
Mein Körper zittert und mir klappern buchstäblich die Zähne.
Dimitri, bitte… Hol mich hier raus.
Hätte ich noch Tränen, so bin ich mir sicher, würden sie auf meinen Wangen gefrieren.
Ich weiß nichteinmal mehr, ob ich die Augen geöffnet oder geschlossen habe. Mein Blut rausch laut in meinen Ohren. Das Klopfen meines Herzens wirkt einschläfernd, einzig der Schmerz und die Kälte halten mich noch wach.
Erschöpfung.
„Ich will nicht mehr… .“ kommt noch ganz leise über meine Lippen.Fühlt sich so das Sterben an?

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SL:
Die Kälte kriecht langsam aber unaufhaltsam durch die Arme und erreicht Deinen Körper. Die Augen lassen sich schon lange nicht mehr öffnen. Du spürst wie die Kälte langsam durch die Adern zuerst Deine Lunge erreichen und die Luft die du einatmest fast vor Kält in Dir brennt. Dann, ganz langsam, erreicht die Kälte Dein Herz. Es fühlt sich an als ob dünne Einzapfen hineingedrückt werden. Der Herzschlag wird langsamer. Du spürst jeden einzelnen Schlag im ganzen Körper. Es ist fast so als ob das Herz nur noch im Minuten Takt schlägt. Oder sind es Stunden. Jeder Schlag könnte der letzte sein.Dann, als ob es eine Erlösung ist fällt mit dem letzten Herzschlag die Kälte von Dir.

Du bist Tot.

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Ich:
Schmerz der weg ist, Stille die einhüllt, Lebenswille, bis zu Letzt gekämpft hat um diesen Körper um diese Seele, der versiegt ist.

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SL:
Lanmgsam kommst du zu Dir. Du erinnerst an die letzten Ereignisse. Du erinnerst Dich daran das du gestorben bist. Aber was…
All Deine Glieder schmerzen und du bist immer noch in Ketten. Auch an die Dunkelheit kannst du dich erinnern. Sie ist immer noch da. Auch diese Stille. Diese absolute Stille.Jetzt erst bemerkst du den ekelerregenden Geschmack nach Eisen im Mund. Ekelerregnt? Nein. Irgendwie anregend.

Du versuchst tief einzuatmen um zu klaren Gedanken zu kommen, aber was ist das? Du saugst Luft in Deine Lungen und es passiert – nichts.

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Ich:
Ich bin nicht gestorben, es muß eine Droge sein. Irgendeine Droge.Verzweifelt klammere ich mich an den Gedanken. Ein Gedanken der mit so schnell schwindet, wie er kam.
Eisen und doch so lieblich, ich möchte diesen Geschmack nie wieder abgeben, nie wieder verlieren. Klammere mich daran, doch der Gestank der Umgebung will ihn mir rauben, damit ich wieder allein war. Allein mit der Finsternis ohne Oben und Unten, alleine mit den Schmerzen in Armen und Beinen. Ich halte die Luft an so lange ich kann.
Ich halte die Luft noch immer an, kein Schwindelgefühl stellt sich ein, kein Reflex, Luft zu holen.
Panisch lausche ich in mich hinein. Und ich höre… NICHTS
Ich bin doch tot.. Und in der Hölle in der ich starb, werde ich die Ewigkeit verbringen.

„NEEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN!!!!“

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SL:
„Hallo mein Kind!“ dröhnt wieder die Stimme in Deinem Kopf. Danach ist wieder absolute Stille um Dich herum.
Tief im innern wird ein verlangen entfacht… ein tiefes innbrünstiges Verlangen…
Nur ist Dir unklar wonach.

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Ich:
KIND?Ich spüre ein Brennen in meinem Bauch, es wühlt heiß und es wühlt wütend. Es wühlt in meinem Kopf. Es ist kälter als Wut und heißer wie jede Leidenschaft. Es ist Kraft, Aggression, es ist nicht rational. Es ist Instinkt, es ist Gier.
Es wütet in mir. Es nimmt mir das Denken, es übernimmt mich. Ich sitze irgendwie in meinem Kopf, irgendwo. Mein Körper bäumt sich auf wütet, es drängt mich immer mehr zurück in meinem Kopf. Es ist ROT. Ich spüre, wie mein Körper sich gegen die Ketten aufbäumt, ich spüre, wie mein Fleisch der Belastung nicht lange standhalten kann. Ich spüre den Schmerz, aber ich kann nichts mehr machen.
Ich habe keine Kontrolle mehr. Ich bin tot.

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SL:
Obwohl Deine Arme schemrzen zerrst du an den Ketten.
Hat sich die eine bewegt? Oder war es wieder nur die Einbildung der Hoffnungslosigkeit?Das Verlangen nach dem Unbekannten wächst in Dir… du fühlst Dich leer. Ja, Trinken ist das Verlangen… Trinken. Trinken?
Deine Gedanken verschmelzen zu Brei. Einen klaren Gedanken zu finden ist nicht mehr möglich. Was passiert mit Dir?

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Ich:
Bruchteile von Sekunden bin ich ich, spüre meinen Körper überdeutlich. Spüre die Schmerzen überdeutlich, sehe die Finsternis schwärzer als Schwarz.
Durst
Dimitri… Durst… Rot… Schmerz… Mama… Mcmillan… Dimi-rst… Schmerz… Schwarz… Tot… Erlösung… Hoffnungslosigkeit
Was nehmen meine Augen wahr? Einen Lichtschimmer? Ist es das ES in mir, daß für mich nun sieht?
Kette… Dimitri… locker… Raphael…
Kein Gedanke läßt sich fassen, sie entgleiten mir, ich kann sie nicht halten. Wahnsinn… Gier… DURST
Es wütet in mir, mein Körper tobt in spastischen Zuckungen kraftvoll, ohne jede Kontrolle.
Ich bin ganz klein, kleiner als der kleinste Staubkorn, kleiner als ein Atom, ich bin Nichts. Ich bin der DURST, ich bin die Wut, ich bin ES.
Wo ist Brenda?

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SL:
Du hängst völlig erschöpft in den Ketten und die Enden brennen in den Handgelenken. Einzig das Gefühl das durch den Schmerz ahnst wo oben und wo unten ist beruhigt Dich etwas.Die Leere und die absolute Dunkelheit der Umgebung lassen sich langsam in Deinem inneren nieder, sogar der Durst ist für einen Augenblick in den Hintergrund getreten, aber weg ist er nicht. Irgendwie ist er immer präsent. Aber im Moment ist er nicht mehr so Dominant wie gerade eben noch.
Du fühlst Dich schlaff und völlig erschöpft. Die Handgelenke und Fussgelenken schmerzen von dem Zerren an den Ketten.
Am liebsten würdet du sterben, aber du stirbst nicht. Du bleibst am leben… hoffnungslos und völlig erniedrigt. So Hilflos. So ohnmächtig und doch Hellwach.

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Ich:
Erschöpfung, pure Erschöpfung und doch keine Erschöpfung, kein Puls der rast und kein Herz das klopft und kein Atem um den ich ringen muß und doch keine Ruhe.
Ich atme tief durch, schon vergessen, daß ich eigentlich tot bin und nicht zu atmen brauche, aber es bringt keine Linderung, keine Erholung.
Mein Kopf sagt, er möchte schlafen, doch mein Körper bleibt einfach wach. Schmerzen bestimmen meine Existenz. Warum tut Totsein nur so weh?“WARUM?“

Ich hab kaum genug Stimme und ich weiß nicht, ob ich gehört werde.

Wer oder was soll mich hier eigentlich hören?

„Bitte“

Ich seufze es nur, ich bin irgendwie da, mein Körper funktioniert irgendwie und verspürt Schmerzen, mein Geist ist aber erschöpft, verausgabt…

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SL:
Keiner Antwortet.
Du sehst Dich nach der Stimme die gestern in Deinem Kopf noch donnerte und Dich erschreckte, sogar einschüchterte. Heute sehst du dich nach der Stimme. So sehr… Bitte rede mit mir. Aber keine Antwortet. Du bist allein. Allein und… und WAS?

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Ich:
„REDE MIT MIR“Die unaussprechliche Gier nagt noch immer in mir, zum Sprung bereit. Bereit mich zu fressen, mich meiner selbst zu nehmen und ich muß mich konzentrieren, sehr stark konzentrieren.

„DIMITRIIIIIIII!!!!!“

Dimitri, wo bist du? Jetzt wo ich dich so sehr brauche.

Ich versuche an seine Güte und Liebe zu denken, die er mir schenkte, der Gedanke spendet mir in der Tat etwas Trost, aber er nimmt mir die Schmerzen nicht, er nimmt mir die Einsamkeit nicht.

„REDE MIT MIR, BITTE…. REDE MIT MIR!!!“

Ich stelle fest, daß meine Stimme kräftig ist und laut. Ich stelle fest, daß mein Körper nicht erschöpft ist. Zu Schwach zwar, die Ketten zu zerreißen, aber nicht erschöpft. Einzig mein Geist ist erschöpft, ich bin erschöpft. Grauen bohrt sich in meine Gedanken.

EINSAMKEIT… SCHMERZ… FINSTERNIS… EWIGE PEIN

Ich strenge mich abermals an, versuche meine Arme aufeinander zu zubewegen, die Ketten zu sprengen, oder meine Arme zu dehnen, oder beides. Irgendwie den Ketten zu entkommen. Haut wird abgestreift vom rostigen Eisen, ich ziehe stärker, der Knochen des Daumens bricht und ich gebe auf, der Schmerz ist zu groß, ich ertrag es nicht…
Ein Schrei hallt durch die Finsternis. Mein Schrei hallt durch die Finsternis…

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SL:
Egal was du machst, egal wie du dich verhälst.
Du fühlst dich immer kleiner und unbedeutender…
Du bist ein Nichts.

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Ich:
„SAG WAS, BITTE SAG WAS!“Niemand wird Dir was sagen, McMillan, Du bist allein. Nein, bin ich nicht, Brenda. Ich weiß, daß ich was gehört habe. Bist Du sicher, McMillan? Wirklich sicher?“

Es fühlt sich seltsam an, wenn der Verstand anfängt sich zu zerbröseln, wie ein vertrocknetes altes Blatt vom vergangenen Herbst. Es befreit irgendwie, die Angst wird zurückgedrängt. Alles wird belanglos, sogar die Schmerzen fangen an, einem zu langweilen.

Nein, ich will nicht. Ich muß nachdenken, mich erinnern. Ich darf nicht aufgeben. Nicht so lange ich lebe. Du dummerchen, Du bist doch schon längst tot. Du wirst hier hängen bleiben, bis nur noch ein Skelett von Dir übrig ist. Du wirst riechen, wie Dein Fleisch vom Körper fault, und Du wirst hören, wie es als verschimmelter Schleim zu Boden tropft.

Ich zucke zusammen, bei diesen Gedanken. Ich versuche sie zu verdrängen, aber die Bilder sind da und ich werde sie nicht los.

Schon mal versucht, nicht an eine Maus zu denken?

Ich kann meinen eigenen Gedanken nicht folgen, ich will immer noch glauben, daß alles nur ein Albtraum ist. Aber ich weiß, daß es Realität ist

Oder doch nicht?

„REDE MIT MIR“

Mein Geist erschöpft, Wahnvorstellungen greifen mit spinnengleichen gierigen Fingern nach meinem Verstand, gaukeln mit Realitäten vor…

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SL:
ange Zeit starrt Brenda in die kKonturenlose Dunkelheit und in die absolute Stille. Sekunden kommen Ihr wie Stunden vor, Minuten wie Jahre.Jedesmal wenn Sie ihre Position ein bisschen verändert hat Sie das Gefühl das alles anders ist und oben ist unten. Oder ist es Links?

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Ich:
„Jetzt weiß ich wer Du bist.“ Sage ich in die Finsternis. „Du bist die schwarzhaarige Frau aus meinen Träumen.“ Triumpf liegt in meiner Stimme.
„Zeige Dich, sei nicht so feige.“ Fordere ich. „Ich kann Dir nichts anhaben.“Ich bewege mich, aber jede Bewegung bedeutet Schmerz. Mein gebrochener Daumen scheint förmlich zu explodieren und wäre ich nicht tot, so würde ich das Bewußtsein verlieren.

Wäre ich nicht tot, so würde ich das Bewußtsein verlieren. Vielleicht bin ich ja gar nicht tot? Vielleicht ist es eine Droge? So eine hawaiianische Zombiedroge?

Ich nickte, das wird es sein. Ich hänge irgendwie wie aufgespannt, die Droge muß auch irgendwie meinen Gleichgewichtssinn benebelt haben, denn ich weiß nicht, wo oben und unten ist.
Ich sollte Spucke sammeln und dann ausspucken, dann weiß ichs. Doch es wollte nicht gelingen, mein Mund blieb trocken.

DURST

Ich bäume mich auf, nein, ich will nicht wieder die Kontrolle verlieren. Nicht wieder soviel Schmerz ertragen müssen.

Du bist tot. Eine Leiche, du wirst hier verrotten

Ich wills nicht glauben und doch will ichs wissen, ich halte wieder die Luft an. Warte auf den Moment der kommen wird, der kommen muß, wo ich nach Luft japse und zwanghaft tief einatmen werde.

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SL:
Der Moment bleibt aus. Aber ist es schon soweit? Sind erst 10 Sekunden vergangen oder schon 30 Minuten? Du weisst es nicht.Du spürst Schmerzen, also muss man doch lebendig sein, oder? Im Tot spürt man nichts mehr…

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Ich:
Ich warte auf den Moment, der Moment wo der Körper über ads Bewußtsein diktiert und mich zwingt tief Luft zu holne, aber er kommt nicht.
Ich versuche zu spüren wie kalt es ist und irgenwie fühle ich, daß es nicht warm ist, aber ich friere nicht.“Schwarzhaarige Frau!!“

Ich weiß, daß sie es ist.

„Es ist nicht mehr komisch, der Witz ist vorbei, laß mich wieder runter.“

Um das zu schreien mußte ich Luft holen, denn mir wollte keine Stimme über die Lippen kommen, als ich keine Luft holte.

Sie tricksen Dich aus, nun mußt du wieder von vorne anfangen und wieder die Luft anhalten.

Ich schüttel den Kopf, doch jede noch so kleine Bewegung überträgt sich auf meine schmerzenden Glieder.

Wie lange hänge ich schon hier? Stunden? Warum spüre ich den Schmerz, wenn ich doch tot bin? Warum spüre ich mein Herz nicht, wenn ich doch lebe?

Ich will klare Gedanken fassen, doch sie zerfasern immer wieder.
Ein Bild schießt mir in den Kopf. Dimitri. Doch wie eine Schablone legt sich die schwarzhaarige Frau drüber, ihr Gesicht ist ausdruckslos, ihre Augen einfach nur kalt. Dann seh ich wieder Dimitri, ich spüre seine sanfte Hand, die mir zärtlich über den Kopf streicht.

„Dimitri, ich habe schreckliches geträumt.“

Ich schrecke auf, reiße meine Augen weit auf, und die Finsternis will sie mir aussaugen. Wieder eine unbedachte Bewegung wieder Schmerz…

„WARUM?“

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SL:
Da, ist das eine Bewegung in der Dunkelheit oder täuschen Dich wieder einmal Deine Sienne. War da was? Du versuchst etwas zu erkennen, schaffst es aber wieder nicht.Auf einmal donnert wieder diese Stimme in Deinem Kopf „BIS MORGEN MEIN KIND“. Du versuchst die Quelle zu orten, aber sie scheint direkt in Deinem Kopf zu entstehen.

Du schaust Dich um, hektisch nach links und nach rechts, nach oben und unten. Aber wo ist oben? Wo ist Rechts? Wiedereinmal verlierst du die Orientierung. Du warst dir eigentlich fast sicher du würdest mit dem Kopf nach oben hängen, aber ist das wirklich so?

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Ich:
BIS MORGEN MEIN KIND… BIS MORGEN… MORGEN… GEN… GEN… GEN“WAS, WAS BIS MORGEN?“

Hoffnung, Hoffnung keimt in mir auf. Ich war doch nicht allein. Da war etwas, da war diese Stimme. Ich war mich so verdammt sicher, daß ich mir die nicht eingebildet hatte. Sie war da und sie sprach zu mir.

„WANN IST MORGEN?“

Ich hoffte sie würde weiter zu mir sprechen, sie riß mich raus, sie klang fast süß in meinen Ohren, oder war es in meinem Kopf?

Egal, ich bin nicht alleine und das ist alles was zählt

Ich bewegte mich und Schmerz strafte die Bewegung sofort, ich hatte das Gefühl, als würden langsam aber sicher meine Gelenke aus ihren Gelenkpfannen gleiten, einfach auskugeln. Aber das war mir in diesem Moment egal. Irgendjemand war da.

„WAS SOLL ICH SAGEN? VATER? MUTTER? ICH BIN ARITG, BITTE…“

Ich strengte meine Ohren an, ich kniff meine Augen zu schmalen Schlitzen in der Hoffnung etwas zu sehen. Hatte ich meine Augen überhaupt auf?

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SL:
Und mit diesen Gedanken fällt Brende in einen tiefen traumlosen Schlaf…
Brenda wacht auf und setzt rick ruckartig auf. Auf? War das die Richtung.
Dann merkt Brenda wie sie noch Reste einer nach Eisen schmeckenden Flüssigkeit im Mund hat und schluckt instinktiv herunter. Der Geschmack ist wunderbar und Brenda wünscht sich mehr davon.Da, wieder diese Stimme „HALLO MEIN KIND“.

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Ich:
Ich spüre festen Grund unter mir, oder habe ich immer gelegen?Vielleicht habe ich nur geträumt?

„HALLO MEIN KIND“ HÖRE ICH“ Ich weiß nicht woher die Stimme kommt und ich antworte vorsichtig.

„VATER? MUTTER?“

Gier und Durst brennt in mir, aber noch stärker ist die Neugierde und die Angst. Noch.

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SL:
„NENN MICH VATER WENN DU MAGST.“ erklingt die Stimme in Deinem Kopf und scheint trotzdem in dem Raum einen Wiederhall zu erzeugen.

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Ich:
„VATER?“ frage ich zaghaft. Bin ich überhaupt noch ich?“Vater, wer bist Du und wer bin ich?“ Ich fühle mich so unsicher und hilflos wie noch nie. Waren die Ketten echt? Wird es irgendwann wieder hell?

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SL:
Du hörst noch ein Lachen welches in der Dunkelheit verhallt. Dann ist es wieder Dunkel.
Absolut dunkel und unheimlich still. Nichteinmal mehr die Ketten hörst du.Ketten? Was für Ketten?

Du merkst das du nicht mehr angekettet bist.

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Ich:
Dunkelheit, Schwärze, Finsternis Ich fange langsam an, diese Worte zu hassen und zu fürchten.
Als kleines Kind hatte ich auch Angst im Dunkeln und nun fühlte ich mich bestätigt. Die Finsternis saugte einem das Gehirn aus, stahl einem die Gedanken und brachte die Monster.
Das Lachen verebbte. Es war eine Stimme gewesen, eine Stimme die mein Vater war? Jedenfalls war sie tröstlich und nun ist sie wieder weg. Kam sie wieder?
Ich tastete nach meinem Gesicht, nach meinen Augen. Ja, sie sind offen.Die Ketten sind weg!

Erst jetzt spürte ich, daß die Ketten weg sind. Vorsichtig und ohne jede Orientierung stehe ich auf, setzte einen Fuß vor dem anderen und balanciere wie auf dem Hochseil…

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SL:
Ganz vorsichtig versuchst du aufzustehen. Brichst aber wieder zusammen. Erst beim dritten Versuch stehst du sicher auf Deinen Beinen. Dann das rechte vor das linke. Oder andersrum? Zumindest bist du dir nun ziemlich sicher wo oben ist.
Unsicher stehst du inmitten einer Schwärze die nichts gleicht. Kein Geruch dringt an Dich heran, kein Geräusch und kein Licht.

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Ich:
Wie ein Schlafwandler hebe ich die Arme und setze sehr vorsichtig und langsam ein Fuß vor dem anderen.
Wie ein neugeborenes Fohlen stakse ich, verliere das Gleichgewicht und falle hin. Aber ich will nicht liegenbleiben, ich will weiter, ich will was tun.
Ich will… ich will… ich will
Trotz setzt sich in meinem Kopf fest.“Vater?“ frage ich in die Finsternis und ich taste mich weiter vorwärts…

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SL:
Die Stille bleibt still. Du kommst nur langsam aber stetig vorwärts. Die Dunkelheit bleibt Dunkel und es ist immer noch absolut kein Geruch in Deiner Nase zu spüren.Schritt um Schritt gehst du vorwärts. Langsam und unaufhaltsam. Der Raum in dem du bist wirkt unwirklich groß. Viel zu groß für den Hall. Oder hattest du dir den Hall nur eingebildet?

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Ich:
„Vater?“ Ich frage es erneut in die Finsternis.Wo bin ich nur? Wie groß ist das hier? Bin ich am Ende noch immer in Ketten? Bin ich in meinem Kopf und durchschreite eine Leere, die sich in meinem Kopf befindet?

Leise hallt meine Stimme, ich habe real gesprochen und ich tu es wieder und setze dabei einen Fuß vor dem anderen und halte meine Arme nach vorne und meine Hände tasten ins Nichts.

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SL:
Du versuchst du Schritte zu zählen, aber es klappt nicht. Wieder dieses täuschende Zeitgefühl. Wie lange läufst du schon? Sekunden? Stunden? Tage? 10 Schritte? 100? 1000?Du weisst es nicht. Du weisst gar nichts.

Erschöpft lässt du dich fallen.

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Ich:
Hunger, wahnsinniger Hunger und entsetzliche Schwäche. Ich würde japsen, wenn ich es müßte.
Ich atme nicht, ich ATME NICHT Hysterie in meinem Kopf.Du hast einen Vater, denk an die Stimme Ein einziger Gedanke, der mir Hoffnung gibt. Ich stemme meinen Oberkörper hoch, krieche weiter und hoffe, daß ich die Richtung einhalten kann. Irgendwo in den Resten meines Verstandes sagt eine Stimme zu mir, daß ich irgendwann irgendwo ankommen werde, wenn ich nur die Richtung einhalte…

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SL:
Richtung einhalten. Aber wie? Du siehst nichts. Du bist Dir gar nicht mehr sicher in welche Richtung du gegangen bist. Bist du ein KReis gelaufen? Überhaupt vorwärst gekommen?Tief im Innern erfährst du wieder dieses Gefühl. Durst. DURST! HUNGER!

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Ich:
Es nagt, es brennt, es ist fast wie ein Lebewesen. Aber ich will nicht. Ich will nicht.
„VATER!!!“
Ich schreie in die Dunkelheit.
„HILF MIR, ICH KANN ES NICHT AUFHALTEN, NICHT KONTROLLIEREN!!!“Ich halte inne, mein Körper ist schwach, mein Verstand irgendwie seltsam zerfasert, diffus.
Weiß er denn wobei der Dir helfen soll?
Ich denke nichtmal mehr in erster Person von mir.

„ICH BRAUCHE NAHRUNG!!!“

Verzweiflung, Angst. Und das was in mir erwacht ist. Die Bösartigkeit, die Hunger und Wut verkörpert. Ich weiß nicht, ob ich sie kontrollieren kann. Ich habe Angst. Ich will meine Kontrolle nicht verlieren und ich denke stur an mein Ziel. Ich will weiterkriechen…

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SL:
Brenda kriecht auf allen vieren weiter. langsam.. immer langsamer wird Branda und kommt schliesslich gar nicht mehr vorwärts. Dann bricht sie zusammen und kauert auf dem Boden. Die Augen fest geschlossen wimmert sie leise vor sich hin. Leichte Wippbewegungn lassen es aussehen als ob sie weint, aber weder Brenda selber noch sonst jemand kann das sehen.

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Ich:
Ich will nicht… ich will nicht… ich will nicht…
Nur diese drei Worte gehen durch meinen Kopf und in deren Takt wiege ich mich. Denke ich es oder sage ich es, ich weiß es nicht. Aber ist das nicht auch völlig egal?

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SL:
„WIR SEHEN UNS WIEDER“ ertönt zum letzten mal in Deinem Kopf die Stimme Deines Vaters?Brenda kauert auf dem Boden als plötzlich Licht an Ihre Augen dringt. Der Geruch von Gras zwingt sich in Ihre Nase die diesen liebe voll in sich einsaugt. Der Wind erzeugt Geräusche in den Blättern der Bäume die sie fast eine Ewigkeit nicht gehört hat. Völlig ungläubig steht Brenda langsam auf. Gegenüber der Dunkelheit in dem Raum ist nächtliche Dunkelheit hier auf der Wiese fast grell. In einiger Entfernung steht eine Strassenlampe von der Brenda erst einmal wegdrehen muss.
Langsam nimmt sie Schemenhaft die Umgebung war, und die Konturen werden ganz allmählich wieder schärfer.

Brenda steht in einer Park Ähnlichen Gegend auf einer Wiese und rund herum sind viele Bäume zu sehen. In der Nähe scheint ein kleiner Bach zu verlaufen, denn das Plätschern ist deutlich zu hören.

Auf einem Weg steht ein Pärchen händchenhaltend und schaut dich ein wenig komisch an.

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Ich:
Ich ziehe luft durch meine Nase, mit meinen Händen taste ich den Boden ab. Ja, es ist wirklich Gras und die Luft riecht nach Grün und Nacht. Echter Nacht.Langsam richte ich mich auf, es brennt, es fordert und auf dem Weg steht meine Erlösung.
Mein Verstand klinkt sich langsam aus. Stück für Stück, als würde man durch ein Gebäude gehen und die Lichter abschalten.
Mit der Zunge spüre ich die scharfe Spitzen, meiner Fänge und ich wunderer mich nicht mal darüber, denn mich beherrscht nur noch ein Gedanke.
Ich muß ES endlich befriedigen.
Ich geh langsam auf die beiden zu, ich habe Angst, daß sie das ES in mir sehen können und weglaufen. Angst, daß ich deswegen ES nicht befriedigen kann.
Sie scheinen zu spüren, daß mit mir was nicht stimmt. Er schiebt sich vor seine Freundin, aber sein Blick ist eher mitleidig.

„Alles in Ordnung?“

Ich schau ihn an, sehe vermutlich sehr blaß und krank aus und krächze nur ein Wort: „Hunger… “

„Oh, da können wir bestimmt helfen.“ Er dreht sich zu seiner Freundin um. „Hast Du ein paar Münzen dabei?“

ES zertrümmert das letzte Licht meines Verstandes. Ich sitze in irgendeinem Teil meines Kopfes und beobachte wie auf einer Leinwand das Geschehen.
Mein Körper springt den Mann an, meine Zähne dringen in das Fleisch seines Halses und reißen seine Kehle raus. Das Mädchen erstarrt.
Renn weg.
Der Mann geht in die Knie, seine Hand fast sich an den Hals, aber nur ein gurgelndes unterdrücktes Röcheln ist zu hören. Währendessen dringen meine Hände in den Hals des Mädchens ein. Der Geschmack des Mannes wirkt wie eine Überdosis Coffein auf ES. Sie schmeckt gut. Nicht so gut wie eben noch in der Dunkelheit, aber sie schmeckt gut. Wenige Augenblicke und sie liegt schwer in meinem Arm.
Ich richte mich in meinem Kopf auf, ich hab alles mit angesehen, ich konnte nicht wegsehen. Ich will die Kontrolle wieder übernehmen, doch es geht nicht.
Meine Hände wühlen sich in die Kleidung des Mädchens, meine Zähne reißen seine Haut auf. Meine Hände biegen Rippenknochen so weit zur Seitem bis diese Splittern. Ich halte ein spastisch zuckendes Herz in den Händen, sein Blut scheint fast noch köstlicher zu schmecken.
Auch am Körper des Mannes tobt sich ES noch gründlich aus, bis ich endlich wieder kontrollieren darf.
„Was hab ich getan?“
Ich kann kaum hin sehen. Überall Blut und mechanisch lecke ich mir immer noch die Hände ab. ES hat sich verzogen, knurrt nur noch leise vor sich hin und mein Hunger ist bis auf ein Minimum dezimiert.
Ich schaue an mich herunter, alles voller Blut, so darf man mich nicht sehen.
War da nicht Wasser zu hören?
Ich gehe in die Richtung des Geräusches, hinterlasse eine blutige Spur und zwei dampfende blutige Körper.
Der Bach ist nicht sehr tief, aber tief genug, um sich der Länge nach hineinzulegen. Die Strömung spült das Blut aus meiner Kleidung. Das Wasser ist eiskalt, doch die Kälte stört mich nicht.
Nach einiger Zeit stehe ich auf, gehe im Bachlauf noch einige Meter weiter, bevor ich ihn auf anderer Seite verlasse.
Meine Kleidung ist durch und durch naß, doch mich stört es nicht. Ich hole Luft und atme aus, doch im Licht einer entfernten Lampe ist keine Atemwolke zu sehen.
Dimitri, Vater
Ich muß gehen und Dimitri suchen. Oder Vater.
Ich gehe in Richtung der Straßengeräusche, hoffe daß ich was wieder erkenne…

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SL:
Die Beiden haben keine Chance gegen deinen plötzlichen Angriff. Und kaum kannst du einen halbwegs klaren Gedanken fassen fängt es an zu Regnen. Und dann hagelt es. Er prasselt unaufhörlich auf Dich ein. Es schmerzt fast.Du läufst durch den Park. Wo bist du? Welche Stadt? Immerhin scheint es Deutschland zu sein da du die beiden verstehen konntest. Dann kommst du an der Strasse heraus. Irgendwie könnte es tatsächlich Finstertal sein.

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Ich:
Ich weiß nicht, wie spät es ist und ich weiß nicht, welches Datum wir haben und irgendwie weiß ich auch gar nicht wo ich bin.
Graupel oder Hagel prasselt vom Himmel und meine Kleidung ist komplett durchnäßt.
Zerfetzte Körper. Panischer Blick. Dampfendes Blut. Zersplitterte Rippen.
Ich schüttel den Kopf, als könnte ich diese Bilder damit wegwischen, aber es geht nicht. Sie lassen sich nicht ausblenden, aber ich muß weiter. Ich muß Dimitri finden oder Vater, wer auch immer Vater ist.
Es ist nicht mein realer Vater, aber er ist der Vater meines neuen Daseins?
Ich folge der Straße, ich weiß nur nicht, wo sie hinführt…

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SL:
Brenda kommt nach einer Weile an dem „Mexican“ an. Dies ist eine Großraumdiskothek, die Disko in Finstertal. Es ist eine kleine Schlange vor dem Eingang, und aus dem inneren hämmern harte Bässe. Zwei Himmelsstrahler versuchen förmlich die Sterne einzusammeln.Brenda friert und ist sau kalt.

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An dieser Stelle bedanke ich mich nochmals bei Hoffi, leider gingen wir in Unfrieden auseinander…





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