Monatsarchiv für Oktober 2009

Verschworene Verschwörungstheorie

31. Oktober 2009

Ich hab heute mal wieder was Neues gelernt. Der Unterschied zwischen Verschwörung und Verschwörungstheorie.

Eine Verschwörung ist grundsätzlich böse.

Eine Verschwörungstheorie versucht die Verschwörung aufzudecken, um das Gute siegen zu lassen.

Die Crux an der Sache ist, Verschwörungstheoretiker sind Verschwörer gegen die Verschwörung, ergo auch nicht besser als eine Verschwörungsverschwörer, dafür aber äußerst paranoid. Also passend zum Thema dieses Blogs….

…Isch schöre ey!

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uɐıʌɐʞlɐɯ uıǝ ǝıʍ uǝqıǝɹɥɔs ‚dılɟ

18. Oktober 2009

dılɟ :uǝqıǝɹɥɔs ɥɔnɐ sǝ ʇsuuɐʞ np pun uǝsǝl sǝ uǝuuǝoʞ ɹıʍ ‚ɯnɹsɹǝpuɐ ɹǝpo ɯnɹ os

So rum oder andersrum, wir koennen es lesen und du kannst es auch schreiben: Flip

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Blue Custer I

9. Oktober 2009

Die Geschichte von Blue Custer

Etwas verloren stand sie am Gepäckband der Flugankunftshalle im John-F.-Kennedy-Airport. Endlich kam ihr etwas schäbig aussehender Koffer herangefahren. Hier war sie nun, Amerika, New York City. Die größte Stadt, die sie bisher sah, war Aberdeen gewesen. Aber Aberdeen ist ein Dorf, im Vergleich zur Millionenmetropole New York. Nach dem sie ihren Koffer vom Transportband gepflückt hatte begab sie sich zur Paßkontrolle. Nur kurz wurde sie vom Zollbeamten gemustert und nun war sie wirklich im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Von New York aus wollte sie ihre Rundreise starten, die sie von ihren Eltern zum Abschluß ihres Studiums geschenkt bekommen hatte. Schon allein das bunte Treiben des Airports schlug sie in seinen Bann. Die Menschen wuselten scheinbar chaotisch durcheinander und ein ständiges Gemurmel und die freundliche Damenstimme, die die Ansagen für die Fluggäste machte, waren eine Geräuschkulisse, die sie bis dahin nicht kannte. Als sie den Zoll passiert hatte, kam sie auf eine Traube von Menschen zu, die Schilder der verschiedensten Reisegesellschaften oder mit Namen von Ankömmlingen empor hielten. Irgendwo in diesem Schilderwald entdeckte sie das Schild der Reisegesellschaft, bei der sie gebucht hatte. Sie ging auf die Trägerin des Schildes, welche schreiend bunt gekleidet war, zu. „Mein Name ist Blue Custer.“ „Willkommen in Amerika, Herzchen. Der Bus steht auf Platz 26, er hat die Nummer 135. Ausgang Süd.“ Sie lächelte Blue kurz an und hielt dann nach weiteren Touristen Ausschau, die bei der Gesellschaft gebucht hatten. Der Busfahrer nahm ihren Koffer ab und verstaute ihn im Kofferraum des Busses, Blue suchte sich unterdessen im Bus einen Platz und betrachtete die Lichter der Stadt. Der Bus füllte sich und nachdem die Reisebegleiter alle Mitreisenden nochmals erfaßt hatten, fuhr der Bus endlich an. In den kommenden Tagen würde Blue einige Großstädte der amerikanischen Ostküste kennenlernen.
Die Reise ging von New York südwärts nach Philadelphia, die erste Hauptstadt der USA, dann nach Washington der jetzigen Hauptstadt der USA über das Apalachengebirge hinweg nach Niagara. Jetzt im September boten die Apalachen ein atemberaubendes Farbenspiel. Die Wälder so bunt, wie nirgends auf der Welt. Blue genoß die Fahrt durch das Gebirge sehr, die großen Städte waren zwar beeindruckend, hatten aber für sie auch was beängstigendes. Der Bus zottelte langsam nordwestlich und nach einigen Stunden erreichte er dann endlich Niagara. Es war mittlerweile Nacht und die Besichtigung der Niagara-Fälle waren für den nächsten Tag vorgesehen.
Gewaltig tosen unglaubliche Wassermassen in die Tiefe. Und irgendwie schienen sie einen mitreißen zu wollen. Fast schon hypnotisch wirkte der Anblick der fallenden Wasser auf die Menschen, die sich an den Geländern festhielten. Der Tag an den Niagara-Fällen war der schönste Tag in ihrem Leben, der letzte schönste Tag in ihrem Leben. Abends fuhr die Reisegruppe weiter nach Toronto. Außer einer kleinen Paßkontrolle merkte man kaum, daß man jetzt nicht mehr in Amerika war, sondern in Kanada. Naja, man bekam als Wechselgeld kanadische Münzen wieder, das war aber auch schon der gravierendste Unterschied. Spät abends erreichte die Reisegruppe dann Toronto und somit auch das Hotel. Nach einem kleinen Snack, zu mehr hatte Blue keinen Hunger, begab sie sich in ihr Zimmer. Auf der einen Seite war sie sehr müde, aber auf der anderen Seite war sie noch richtig aufgekratzt. Der Tag war einfach wunderschön gewesen. Die Sonne, die laue Luft, der Regenbogen über den tosenden Wasserfällen von Niagara, der unendlich weite und blaue Himmel. All diese Eindrücke wirkten noch nach. Schlaflos wälzt sie sich hin und her, selbst in der Nacht schienen der Geräuschpegel der Stadt nicht abzunehmen. Nach einigen Minuten, die Blue wie Stunden vorkamen, stand sie auf. Sie zog sich wieder an und beschloß noch einen Spaziergang zu machen. Außerhalb des Hotels nahm der Lärmpegel nochmals zu. Entfernt drangen die Sirenen von Polizei- oder Rettungsfahrzeugen an Blues Ohr. Der Verkehr schien nur sehr langsam abzuebben und das, obwohl es schon sehr spät war, kurz nach 01:00 Uhr Nachts. Blue achtete nicht darauf, wohin sie ihre Schritte lenkte, sie war, wie so oft wenn sie spazieren ging, am träumen. Irgendwann vernahm sie Stimmen, aggressive Stimmen.

„Los Kleine, rück die Kohle raus. Und wenn Du schon dabei bist, Deinen Schmuck und die Uhr auch gleich.“

Dreckiges Gelächter erklang. Blue spähte vorsichtig um die Ecke in eine Hauseinfahrt hinein. An eine Hauswand gelehnt stand eine Frau, ihre blonden Haare hatte sie zu einem strengen Zopf gebunden, sie trug eine enge Jeans, T-Shirt und eine kurze Lederjacke. Ihre Füße steckten in Turnschuhen. Ihr Gesicht war in dem schlechten Licht der Hauseinfahrt fast nicht auszumachen. Vor ihr standen zwei Junge Männer, der eine hielt ein Messer in der rechten Hand, dessen Klinge das Licht der etwas entfernt stehende Straßenlaterne reflektierte. Der andere junge Mann hielt eine Kette in den Händen, die er gefährlich schwingen ließ.

„Und wenn Du uns Deine Kohle gegeben hast und wir gut gelaunt sind, dann darfst Du uns noch einen blasen. He he he.“

Als Blue das hörte zuckte sie kurz zusammen und trat dann entschlossen in die Hauseinfahrt ein. Sie war eigentlich nicht besonders mutig, aber wenn sie etwas haßte, dann waren es solche Art von Verbrechen.

„Kann ich Ihnen helfen?“

Sprach Blue die Frau an. Die beiden jungen Männer ruckten zeitgleich zu Blue herum. Dann überschlugen sich die Ereignisse. Der rechte Fuß der blonde Frau flog hoch und trat dem einen jungen Mann das Messer aus der Hand. Offensichtlich verlor er nicht nur das Messer, sondern seine Hand brach auch noch bei dem Aufprall der Fußspitze gegen seine Hand. Er jaulte auf. Die Frau schien förmlich zu explodieren. Während der Messerträger wimmerte:

„Meine Hand, Du verschissene Hure…. Meine Hand…. Du Miststück.“,

stürzte sie sich auf den anderen. Sie schien die Schläge mit der Kette völlig zu ignorieren und als er ein weiteres Mal ausholte um sie damit zu schlagen, da faßte sie seinen Kopf mit beiden Händen, ruckte kurz und er viel leblos zu Boden. Blue war wie gelähmt. Beobachtete das Geschehen mit Grauen aber auch mit Faszination. Die blonde Frau schien sie völlig zu ignorieren, sie packte den Messerträger am Schopf, der sich wegen seiner gebrochenen Hand nur schwach wehrte.

„Arghhh… Du Fotze, laß mich los….. .“

Sie riß seinen Kopf nach hinten und Blue sah, zwei etwas zu lang geratene Eckzähne, die sich in den Hals des jungen Kriminellen bohrten. Schlagartig verstummte der junge Mann, er gab eher ein ekstatisches Stöhnen von sich, welches den Eindruckt erweckte, daß er es genoß, ausgesaugt zu werden. Die plötzliche Ruhe ließ Blue aus ihrer Starre erwachen. Sie wich langsam zurück zur Straße und als sie diese erreichte, fing sie an zu laufen. Sie wußte nicht wohin, Hauptsache weg, weg von dem Geschehen, weg von dem Grauen.

Unterdessen war Rebecca Swanson fertig mit ihrem grausigen Mahl beendet. Sie hat den jungen Mann einfach ausgesaugt, leergetrunken. In der Nähre stand ein Müllcontainer. Mühelos hob sie den Leichnam auf, warf ihn in den Container und den anderen Leichnam gleich dazu. Blut von Toten schmeckte nicht so gut, auch wenn sie gerade frisch verstorben war und Rebecca war nicht so hungrig. Rasch verteilte sie ein paar Müllsäcke über die beiden Leichen, dann mußte sie sich beeilen. Sie mußte dieses dumme Ding finden, mit dem seltsamen Akzent. Was mischte sie sich auch ein. Nun, sie würde sie finden und töten, denn Zeugen konnte sie nicht gebrauchen. Es war leicht der Spur der schwarzhaarigen jungen Frau mit dem seltsamen Akzent zu folgen. Ihr Schweiß hinterließ in der Luft eine deutliche Spur, die nach Angst roch. Rebecca lief los, eher im mäßigen Tempo, als würde sie joggen. Sie holte Blue in einem Park ein, die sich dort auf eine Bank gekauert hatte. In der Umgebung des Parks fühlte sich Blue sichere, sicherer als mitten zwischen Häusern und den Straßenschluchten. Sicher wie zu Hause. Eine Hand legte sich auf ihre Schulter und Finger drückten ihr tief ins Fleisch. Mit schmerzverzerrtem Gesicht drehte sie ihren Kopf und sah Rebecca geradewegs in die Augen.

„Ich werde Dich töten…..“

Blues Augen füllten sich mit Tränen, sie zitterte am ganzen Körper. Der Blick von Rebecca war kalt, einfach nur kalt. Mit der anderen Hand faßte sie Blue in ihr Haar und bog ihren Kopf zur Seite weg, so daß ihr weißer Hals entblößt vor ihr lag. Sie beugte sich zu ihr herunter. Blue kniff die Augen zu und wartete auf den Schmerz, aber nichts geschah. Rebecca lockerte den Griff in Blues Haaren.

„Nein, ich habe es mir anders überlegt. Du wirst mir dienen.“

„Ich… werde … was?“

„Mir dienen, ich brauche jemanden, für die Tage.“

„Nein, niemals…. wie könnte ich einem so abscheulichen Wesen, wie Ihnen dienen?“

Rebecca ignorierte Blues Worte, führte ihr eigenes Handgelenk an ihren Mund und biß sich selber in die Schlagader am Handgelenk. Dunkel quoll das Blut aus der Wunde heraus. Sie hielt ihr Handgelenk vor Blues Gesicht.

„Los, trink das.“

Zischte sie. Blue preßte ihre Lippen fest aufeinander und drehte den Kopf weg. Der Druck auf ihre Schulter erhöhte sich und die Finger von Rebecca bohrten sich noch tiefer in Blues Fleisch.

„Nun mach schon.“

Blue gab dem Druck nach und öffnete widerwillig ihre Lippen. Dunkelrote Tropfen vielen auf ihre Lippen, ihre Zunge und in ihren Mund. Süßer und metallischer Geschmack füllten ihn aus. Ein Würgereiz veranlaßte sie dazu, das Blut auszuspucken. Rebecca löste kurz ihre Hand von Blues Schulter und schlug ihr hart ins Gesicht.

„Schluck das jetzt, ich habe nicht ewig Geduld.“

Wieder hielt sie Blue ihr Handgelenk hin und wieder tropfte Blut in Blues Mund. Diesmal spuckte Blue das Blut nicht aus und schluckte es herunter. Sie spürte wie das Blut langsam fast zäh ihre Speiseröhre herunter kroch. Der Geschmack, der den Würgereiz in ihr auslöste kam ihr nun süß und unglaublich wohlschmeckend vor. Wo sie sich zuerst noch geweigert hatte, da wollte sie es nun plötzlich selber. Sie ergriff Rebeccas Arm und ihre Lippen schlossen sich um die Wunde. Sie fing an das Blut nicht nur abzulecken sondern fast gierig schon zu saugen. Ihr Verstand schrie dagegen in ihrem Kopf. — Nein Blue, was tust Du?? — Aber ihr Körper reagierte nicht auf den Protest, im Gegenteil. Immer mehr wollte sie von dem süßen Blut, dem köstlichsten Getränk was ihr Gaumen je schmecken durfte. Rebecca betrachtete zynisch die Wandlung von Blue. Sie würde ihr eine ergeben Dienerin sein. Sie nahm sich die Zeit Blue genauer zu betrachten. Blue gefiel ihr, äußerlich. Aber ihre Schwäche, die sie vorhin so stark verspürte, die verabscheute sie. Nun, Blue sollte ihr ja nur dienen, sie mußte sie ja nicht lieben. Sie würde sie benützen, wie sie Gegenstände benützte.

„Genug jetzt. Du hast genug getrunken.“

„Noch einen Schluck, bitte.. .“

Aber Rebecca zog den Arm einfach weg, leckte selber über die Wunde, welche sich unverzüglich schloß, als sei sie nie dagewesen. Blue beobachtete das fasziniert. Angst verspürte sie nicht mehr. Im Gegenteil, auf eigenartige Art und Weise fühlte sie sich zu Rebecca hingezogen und zu gleich auch abgestoßen.

Dies alles geschah vor ca. einem halben Jahr. Seitdem ist Blue untrennbar mit Rebecca verbunden. Blue ist ein Mensch und Blue ist ein Ghul, abhängig vom Blut ihrer Meisterin, Rebecca. Immer nagt der Hunger nach Rebeccas Blut in ihr und wenn er unerträglich wird, dann gestattet ihr Rebecca von ihr zu trinken. Aber manchmal auch nicht. Wenn Rebecca verärgert ist, läßt sie Blue leiden, rein aus Haß. Blue organisiert das alltägliche öffentliche Leben. Behördengänge, Einkäufe und solche Sachen.
Blues Eltern haben eine Suchanzeige aufgegeben, nachdem sie aus ihrem Urlaub nicht zurückkehrte. Und noch haben sie die Hoffnung nicht aufgegeben….

-tbc-

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Blue Custer Teil II (Rollenspielausschnitt)

9. Oktober 2009

Blue Custer II

„Komm her kleine Schlampe und zier Dich nicht so.“ Zischte Rebecca Swanson. Rebecca Swanson ist meine Herrin. In dem Moment als sie mich zwang von ihrem Blut zu trinken, wurde ich ihr Eigentum. „Es wird Zeit, dass Du für Deinen Lebensunterhalt selber sorgst. Siehst Du diesen Mann dort hinten?“ Sie deutete in die hintere Ecke des verräucherten Etablissements. Dort an der Musikbox stand ein scheinbar gelangweilter Mann mittleren Alters. Seiner Kleidung nach zu urteilen könnte er Versicherungsvertreter sein. Betont lässig lehnte er an der Wand und seine Augen suchten nach einem billigen Vergnügen. Er war leicht alkoholisiert und in seiner rechten Hand glimmte eine Zigarette. Rebecca stieß mir unsanft in den Rücken und somit in seine Richtung.
Seit ca. dreieinhalb Wochen war ich nun schon ihr Eigentum. Die ersten paar Tage und Nächte machte ich nichts anderes, als in ihrer Nähe zu verweilen. Bisher sorgte sie für mich, brachte mir Nahrung und auch Kleidung. Wir bewohnten ein kleines heruntergekommenes Apartment in einer ziemlich schäbigen Gegend. Tagsüber ruhte sie in einer totenähnlichen Starre. Ich war mehrfach versucht einfach zu gehen. Aber ich kam nie weiter wie ein paar Blocks, dann schien es so als würde ich an einer unsichtbaren Hundeleine zurückgezogen werden. Die erste Woche, so begriff ich rasch, diente nur dazu, mich an diese Leine zu gewöhnen, mir zu demonstrieren, dass ich nicht entkommen konnte, ich wirklich ihr Eigentum war. In den nächsten zwei Wochen dann wies sie mich in meinen Aufgaben als ihr Renfield ein. Ich weiß, Renfield ist ein antiquierter Ausdruck, aber er erschein mir immer noch irgendwie, nun ja, irgendwie menschlich. Nachdem ich in die allgemeinen Tätigkeiten meines neuen Daseins eingewiesen war, folgte nun einer meiner härtesten Lektionen. Ich sollte zu unserem Unterhalt beitragen und zwar auf die gleiche Art und Weise, wie sie. Ich sollte meinen Körper verkaufen. Sie hatte mich vor meinem „ersten Mal“ genau instruiert. Wie ich mich verhalten solle, wie viel Geld ich verlangen sollte und auch welche „Dienste“ ich anzubieten hatte.
Nun stakste ich etwas unsicher auf den hohen Absätzen der Schuhe und den kurzen Rock nach unten schiebend auf meinen ersten „Kunden“ zu. Meine langen schwarzen Haare hatte ich mit ihrer Hilfe in eine aufregende Mähne verwandelt und mein blutrot geschminkter Mund verhieß den Männern die Sünde pur, nur leider fühlte ich mich nicht so. Mein Zielobjekt machte mir zumindest die Verhandlung leicht, noch bevor ich ihn ansprach fragte er: „Wieviel?“ Scheu murmelte ich eine Summe, er nickte hakte mich unter und führte mich hinaus. Zwei Häuser weiter befand sich ein sogenanntes Stundenhotel und mein Kunde schien hier öfters zu verkehren. Der Rezeptionist schaute nicht einmal von seiner Zeitschrift auf, als er meinem Freier einen Schlüssel in die Hand drückte. Ich folgte meinem Freier stumm die Treppe hinauf, der Handlauf war abgegriffen und der ehemals rote Teppich hatte eine schmutzigbraune Farbe angenommen. Zielsicher steuerte mein Freier auf einer der Türen zu, schloß sie auf und kaum dass ich eintrat, warf er mich aufs Bett. Sein lüsterner Blick nahm nun einen eher grausamen Zug an. Meine Unsicherheit und meine offensichtliche Angst schien ihm nicht nur zugefallen, sondern auch zu erregen. „Los, zieh Dich aus.“ Der Ton seiner Stimme duldete keinen Widerspruch. Zögerlich begann ich mich zu entkleiden, wie versteinert war ich. „Los schneller!“ Ich zuckte zusammen und hastig nestelte ich an dem Verschluß meines BH’s. Schamhaft drehte ich mich um, aber er packte mich grob am Arm und zog mich wieder herum. Sein Blick war gierig und seine Alkoholfahne ließ Übelkeit in mir aufsteigen. Was nun folgte ist zu ekelhaft, als dass ich es hier beschreiben mag. Nachdem er endlich von mir abließ, rannte ich in das kleine Badezimmer des Zimmers und übergab mich in die dreckige Toilettenschüssel. „Da hatte ja Beccy wirklich nicht zu viel versprochen, Du bist ja tatsächlich eine Frische.“ Er tätschelte dabei meinen Po, als sei ich ein Hund. „Hier haste Dir verdient.“ Mit diesen Worten warf er einige Dollarscheine aufs Bett und ging. Ich setzte mich auf den Boden und umklammerte mit den Armen meine angezogenen Beine. Meine stummen Tränen nässten die Bluse, die ich mir mittlerweile wieder angezogen hatte. Doch irgendwann spürte ich in mir die Sehnsucht, zu Rebecca zurückzukehren. Sie „rief“ nach mir. Ich wollte nicht, ich wollte nicht gehorchen, ich wollte weg… einfach weg. Und so lange es ging hielt ich ihrem Ruf stand. Irgendwann wurde er dann doch zu stark. So stand ich auf und vorsichtig und breitbeinig verließ das Zimmer. Es fühlte sich entsetzlich wund an zwischen meinen Beinen, aber ich wusste, daß es schnell heilen würde. Das war die allererste Lektion gewesen, die ich von Rebecca lernte, die übernatürlich schnelle Heilung. Denn als ich damals versuchte fortzulaufen, brach sie mir einfach den linken Knöchel. Keine zwei Tage später, war der Knochen wieder verheilt. Der Schmerz allerdings war unglaublich gewesen.
Ich hatte mittlerweile das Stundenhotel verlassen und ich spürte fast nichts mehr, von dem, was der Freier mir antat. Der Heilungsprozess war erstaunlich, aber er förderte etwas, was ich gar nicht wollte. Er förderte den Durst. Der Durst nach dem Blut meiner Herrin. Es war demütigend, und doch konnte ich nichts dagegen unternehmen, dass ich nun wieder zu ihr zurückkehren würde, wie ein reumütiger Hund. Mir war mittlerweile schon klar geworden, dass sie diesen Freier arrangiert hatte. Und nun würde ich zu ihr zurückkehren und sie anbetteln aus ihrer Hand fressen zu dürfen. Wieder rollten ein paar Tränen über meine Wangen. Warum nur setzte ich dem nicht ein Ende? Wieso konnte ich es nicht über mich bringen entweder sie, oder mich zu töten?
Ich holte noch einmal tief Luft, dann stieß ich die Tür zu dem Etablissement auf. Da stand sie, höhnisch schaute sie mich an. „Na, hat es Spaß gemacht?“ Es schien ihr wirklich Freude zu machen, so mit mir umzugehen. Und das einzige was ich darauf erwidern konnte war: „Ich habe Durst…. Bitte.. .“ „Jetzt nicht, ich habe zu tun.“ Ich folgte ihrem Blick, sie beobachtete einen Mann. Er trug eine schwarze Jeans und ein rotes Holzfällerhemd. Das Rot seiner Kleidung schien mit dem rot seiner Haare und seines Bartes zu konkurrieren. Ich wusste nicht, was an ihm so besonders war. Und ehrlich gesagt, war es mir auch egal, denn mein Durst wurde immer stärker, er verhielt sich proportional zur Heilung. „Bitte, Rebecca…… – Bitte Herrin, bitte.“ Ich bat immer eindringlicher, der Durst fing schon an weh zu tun. In diesem Moment hätte ich freiwillig alles für sie getan. Wirklich alles, der Durst raubte einem jegliche Selbstachtung. „Nagut, komm mit. Ich kann es jetzt Dein Gebettel nicht gebrauchen.“ Sie zerrte mich mit auf die Damentoilette. Dort ritzte sie mit einem scharfen Messer die Haut an ihrem Handgelenk und die darunter verborgenen Vene auf. Schwarzrot und herrlich süß rann ihr Blut heraus. Gierig leckte ich es ab und saugte mit kräftigen Zügen. Es war einfach köstlich und auch so versöhnlich…. .

Blue Custer

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Das Telefon klingelt (geträumte Gruselgeschichte)

9. Oktober 2009

Na denn poste ich hier auch mal einen meiner seltsamen Träume, die mir so lebendig in Erinnerung geblieben sind.

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Und das Telefon klingelt und ich wache endlich auf…

Da liegen sie vor mir.
In zwei Reihen.
17 Menschen im Gras.
Es ist die gesamte Belegschaft einer kleinen Firma.
Der jüngste ist 23 und der älteste 47.
Sie tragen Kittel oder feine Anzüge und Kostüme, je nach Position.
Sie schlafen, eingeschläfert von einer Droge.
Ich atme tief durch, dann hebe ich den Spaten.
Beim ersten bin ich dann doch erstaunt, ein Hieb und der Kopf ist vom Körper abgetrennt.
Der Spaten ist gut geschliffen und als ich beim letzten ankomme, fühle ich mich noch immer ausgeruht.
Von der Schubkarre hole ich die Tiefkühlbeutel.
Für jeden Kopf eine.
Sorgsam verschließe ich die Beutel und schreibe das Alter der jeweiligen Person drauf.
Alle Beutel lege ich dann in die Schubkarre.
Und dann geh ich einfach weg.

Er schaut mich an, er weiß es.
Er weiß, was ich getan habe, denn es steht in dem Buch, welches nun als Kino-Version auf der Leinwand erscheint.
Ich sitze im Kino und schaue mir mein Werk an, denn ich bin der Autor.
Jeder denkt, dass ich nur diesen Fall benutzt habe um eine gute Geschichte zu schreiben.
Aber er weiß die Wahrheit.
Er verfolgt mich.
Sein Blick brennt sich in mein Hirn ein.
30 Jahre
30 Jahre
30 Jahre
Ich sehe mich in schlichter grauer Kleidung, die Tür der Zelle schließt sich für 30 Jahre.
Er weiß es und er weiß, dass ich es weiß, dass er es weiß.
Er genießt meine Angst.
30 Jahre, die Schlinge zieht sich zu.
Er will das Spiel beenden, er hat genug von meiner Angst.
Er gibt den Behörden und der Polizei die Beweise.
Fotos: Ich hebe den Spaten und laß ihn auf den Hals herabsausen, der Kopf rollt etwas zur Seite…
Sie kommen und wollen mich holen.
30 Jahre! Ich will nicht, lieber tot sein, als 30 Jahre eingesperrt.

Das Telefon klingelt und erleichtert wache ich auf…

Heute ist Beltane und ich träum solch ein Zeugs..

(hab ich heute wirklich geträumt)

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