Verlustigkeit des Moderatorenjobs
Webghul 31. Januar 2011
Ja ja und schon wieder schreibe ich aus der lustigen Welt der Foren. Damit ein Forum funktioniert und je nach Anzahl der User gebietet es sich, dass man als Administrator und Eigentümer des Forums, sich ein zwei drei Leutchen ausguckt und fragt, ob diese Lust auf den Posten des Moderators haben.
Moderatoren sollen ein bisschen auf das Forum aufpassen, fehlgeleitete Postings an den richtigen Ort verschieben, Streithähne besänftigen, Regeln erklären oder Regelverstöße ahnden oder oder oder. Sie sorgen halt dafür, dass das Forenleben in geregelten und hoffentlich wohlwollenden und freundlichen Bahnen verläuft.
Also ernennt der Administrator, der nicht selten auch Inhaber des Forums ist, ein zwei drei oder auch mehr User zu Moderatoren und stattet sie mit ein paar Werkzeugen aus, damit diese ihre Aufgabe erledigen können. Als Gegenleistung sind Moderatoren geachtete, geschätzte und beliebte Mitglieder der Forengemeinschaft und tragen für alle sichtbar, den Rang des Moderators als Untertitel unter ihrem Forennick oder in der besonderen farblichen Kennzeichnung ihres Forennicks. Bei der Auswahl der richtigen Moderatoren kommt es nicht unbedingt auf spezielle Kenntnisse der Forentechnik drauf an, diese ist schnell erlernt, sondern auf eine gewisse Sozialkompetenz und Empathie, das Richtige im richtigen Moment zu schreiben oder zu tun. Ihre Anwesenheit beruhigt im Übrigen die restlichen Forenuser, sie vermitteln ein gewisses virtuelles Sicherheitsgefühl.
Natürlich erfreuen sich die Moderatoren auch selber ein bisschen über ihre Wichtigkeit und sicherlich schmeichelt es einen Teil ihrer menschlichen Eitelkeit, dagegen ist weder im Allgemeinen noch im Besonderen einzuwenden und ist auf keinen Fall negativ aufzufassen.
Leider jedoch kann es mal sein, dass ein Moderator seines Amtes enthoben wird. Die Gründe können dafür recht vielfältig sein und gehen von: „Der Administrator hat bei seiner Wahl ins virtuelle Klo gegriffen.“ bis zu „Der Moderator glänzt durch permanente Abwesenheit, welche er auch nach Ansprache nicht zu ändern gedenkt.“
Nun passiert es, die allzu menschliche Eitelkeit des abgesetzten Moderator wird leicht angekratzt und ist nun tödlich verletzt, nun gegen den bösen Administrator gemault oder wahlweise gehetzt. Es werden gekränkte Gefühle zur Schau gestellt oder, je nach Temperament des Ex-Moderator, gehetzt und gehasst, was die Tasten her geben.
Aber welche Wahl hätte der Administrator denn gehabt? Hätte er einen passiven aber hübsch gekennzeichneten und sich wichtig fühlenden Moderator behalten sollen? Hätte taktvoll auf fähigen Ersatz verzichten sollen? Vor allem, wo Moderatoren in der Regel keine Angestellten sind und daher keinen materiellen Schaden erleiden, wenn ihnen gekündigt wird. Ihr Ego wird ein bisschen angekratzt, aber wenn sie es sich dann irgendwann im stillen kleinen Kämmerlein eingestehen, dann wissen sie, dass es zwar ne Weile ganz nett sein mag, als beleidigte Leberwurst von dem einen oder anderen verständnisvoll bedauert zu werden, aber eigentlich ists doch albern, sich wegen einer solchen Lappalie zu grämen…
In diesem Sinne liebe Ex-Moderatoren, lieben Dank für Eure Dienste, aber alle netten Dinge haben halt irgendwann ein Ende und ihr findet sicherlich noch andere Dinge, die Eure leicht ramponierte Eitelkeit wieder zum Glänzen bringt…