Psychiose

17. September 2009

Unter dem Begriff Psychose werden Krankheiten zusammengefaßt, bei welchen schwere Beeinträchtigungen der psychischen Funktionen vorliegen. Das Ausmaß der Erkrankung ist so schwer, daß eine Bewältigung aus eigener Kraft kaum mehr möglich ist. Der Bezug zur Wirklichkeit ist meist erheblich gestört, das Denken, die Wahrnehmung, das Wollen und das Fühlen sind beeinträchtigt.

Ein Teil der Psychosen wird Schizophrenie genannt. Das Wort „schizophren“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Seelenspaltung“. Der Begriff umschreibt die von den Betroffenen erlebte Wahrnehmung von zwei nebeneinanderstehenden und teilweise unvereinbaren Wirklichkeiten.

Was sind die Symptome der Psychose?

Das Krankheitsbild ist sehr vielgestaltig. Es gibt jedoch einige sehr häufige Symptome. Die Gedankengänge sind oft gestört, die Konzentration und das logische Denken sind beeinträchtigt, die Sprache zerfällt und wird unverständlich. Das Fühlen, Handeln und Wollen scheint widersprüchlich zu sein. Die Umwelt wird als verändert erlebt. Manche Kranke fühlen sich von anderen Menschen oder fremden Mächten bedroht und verfolgt, sie leiden in der Folge unter massiven Ängsten, sind erregt und angespannt, bisweilen aggressiv. Die Stimmungslage schwankt stark. Manche Kranke haben Trugwahrnehmungen (Halluzinationen) z.B. hören sie nicht reale Stimmen, die sie bedrohen, beleidigen, ihr Tun kommentieren oder ihnen Befehle erteilen, fühlen sich bestrahlt oder körperlich verändert, haben Visionen. Auch berichten manche Kranke von der Empfindung, von außen gesteuert zu werden, sie glauben, daß ihre Gedanken beeinflußt oder gelesen werden können oder daß sie selbst die Gedanken anderer Menschen lesen können.

Daneben gibt es aber auch weniger auffällige Symptome, die eher Ausdruck eines Mangelzustandes zu sein scheinen. Deshalb werden sie auch Minussymptome genannt. Die Kranken klagen über Leistungsminderung, Depressionen oder Verarmung der Gefühle, Müdigkeit, Erschöpfung.

Woher kommt die Erkrankung?

Die Entstehung einer Psychose beruht vermutlich nicht auf einer einzigen Ursache, sondern ist an mehrere Bedingungen geknüpft.

Zum einen spielen körperliche Faktoren eine Rolle. Stoffwechselstörungen des Gehirns werden als Hauptursache angenommen. Bestimmte Botenstoffe, die Impulse zwischen Nervenzellen übertragen, scheinen im Ungleichgewicht zu stehen.

Vererbung hat ebenfalls einen gewissen Anteil, der von der Bevölkerung aber häufig überschätzt wird. Eine Psychose ist keine Erbkrankheit. Die Wahrscheinlichkeit, zu erkranken ist allerdings erhöht, wenn Vater oder Mutter an einer Psychose leiden.

Umwelteinflüsse beeinflussen den Ausbruch und den Verlauf der Erkrankung. Menschen, die an einer schizophrenen Psychose leiden, reagieren möglicherweise besonders sensibel auf außergewöhnliche Belastungen.

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